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Feed-Back

Feed-Back

"Feed-Back-Geben" und "Feed-Back-Annehmen"

Da sich das Neuro Linguistische Programmieren NLP, mit Kommunikationsstrukturen beschäftigt, wird das Theme Feed-Back-Regeln auch im Rahmen einer NLP-Ausbildung behandelt. 

Eine gute Grundlage für eine funktionierende Kommunikation innerhalb einer Gruppe von Menschen (Team, Familie etc.) ist ein flexibles Regelwerk, das von allen Personen mitgetragen wird.

In den meisten Unternehmen, Organisationen, Familien, Ehen und freundschaftlichen Beziehungen werden bestimmte Regeln befolgt, aber nicht alle Beteiligten kennen die ungeschriebenen Gesetze.

Die Regeln der Kommunikation entstehen oft auf „organische, natürliche“ Art und Weise aus der Historie, der Summe der Erfahrungen. Weil eine bestimmte bisher unter Umständen bewährte Verhaltensweise von niemandem in Frage gestellt wurde, hat sich dieses erprobte Verhalten u.U. als richtig und gut etabliert, ohne dass Alternativen ernsthaft einer Prüfung unterzogen wurden. So entstehen Verhaltens- und Denkmuster, di eunter Umständen hinderlich für eine erfolgreiches Arbeiten oder ein gutes Miteinander sind.

Hinzu kommt, dass es für jede neu hinzukommende Person eine praktisch unlösbare Aufgabe ist alle Regeln von Anfang an zu verstehen und den bereits etablierten, ungeschriebenen Gesetzen des Teams gerecht zu werden. Wie auch? Verschiedene Gruppenmitglieder haben unterschiedliche Auffassungen davon was richtig und was falsch ist. Die "Regeln" sind in den seltensten Fällen allen bekannt.  Die Kommunikationsstrukturen sind oft von den Autoritätspersonen gesteuert.

Beispiele:

  • Wann ist ein Einwand erwünscht und wann nicht?
  • Wer wird ann gegrüßt?
  • Welche Themen werden zu welcher Zeit in welcher Reihenfolge mit welchem Personenkreis besprochen?
  • Wann kleidet man sich wie richtig?
  • Wie wird mit Kritik umgegangen?
  • Was gilt als lustig und was ist peinlich?
  • Wie sage ich meinem Kollegen, meiner Kollegin wenn mich etwas stört, ohne zu verletzen?
  • Wie sind meine Kolleginnen und Kollegen  für eine Sache zu begeistern?
  • Was motiviert sie und was frustriert sie?
  • Welche Regeln gibt es im Umgang mit Konflikten? usw.

Es liegt auf der Hand, dass im System etablierte „ungeschriebene“ Gesetze und Regeln zu kreativen Suchprozessen motivieren.  Es ist praktisch notwendig Fehler zu machen, damit ich etwas über die ungeschriebenen Gestze erfahren kann. Gruppenbildung und Parteinahme sind Dynamiken, die verdeutlichen, dass eine Gruppe dringend ein transparentes Regelwerk für die Verbesserung der Kommunikation benötigt.

Die Beobachtung von Gruppen zeigt, dass Mitglieder eines Teams dann besonders zufrieden sind, wenn es ein Einvernehmens zu öffentlich bekannten, transparenten und allgemein akzeptierten Regeln gibt. Wenn eine Gruppe gut miteinander kommunizieren kann, dann wird aus einer Gruppe ein Team, das zu Höchstleistungen fähig ist. Im Idealfall sind die Aufgaben und Zuständigkeiten klar verteilt, das Ziel eindeutig formuliert, die Regeln der Kommunikation festgelegt und von allen akzeptiert.


Es kommt also weniger darauf an, dass viel kommuniziert wird, sondern vielmehr ist es entscheidend nach welchen Regeln miteinander geredet, verhandelt und gestritten wird.

Der bekannte Kommunikationswissenschaftler, Psychotherapeut, Psychoanalytiker, Soziologe, Philosoph
und Autor Paul Watzlawick  entwickelte in seiner Kommunikationstheorie das Axiom: „Man kann nicht nicht kommunizieren!“ 
Sobald zwei Personen sich gegenseitig wahrnehmen können, kommunizieren sie miteinander, da jedes Verhalten kommunikativen Charakter hat.

Eine moderne Form der strukturierten und kostruktiven Kommunikation, ist der Meinungsaustausch im "Feed-Back". (Lesen Sie mehr zum Thema Techniken für erfolgreiche Kommunikation.) 

Eine hilfreiche Grundlage für gelungene Kommunikation in Teams, sind Feed-Back-Prozesse nach bestimmten Regeln.
Angenommen alle Mitglieder eines Teams können sich darauf verständigen, wie Feed-Back gegeben und wie Feed-Back angenommen wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Team seine gesteckten Ziele leichter erreicht sehr groß, weil durch einen geordneten Feed-Back Prozess der Austausch von Informationen, Ideen und Meinung optimiert wird. Die Team-Mitglieder werden vom Feed-Back-Prozess  profitieren, das substantielle Vertrauen in die Gemeinschaft wird durch den geregelten Meinungsaustausch gefördert und überflüssige Missverständnisse
durch kreative, lösungsorientierte Gespräche ersetzt.

Anhand eines Beispiels werden die wichtigsten Feed-Back-Regeln deutlich und können besser eingeordnet werden.

Beispiel:   Ein Kollege berichtet seinen Teamkollegen in einem 30 Minuten Vortrag
von einem neuen Projekt, mit dem Ziel einige Experten aus dem Team dafür zu begeistern
und sie zur Mitarbeit in dem neuen Projekt-Team zu gewinnen.

Feed-Back-Regeln 

Beim Feed-Back-Geben ist es hilfreich auf folgende Grundregeln  zu achten:

1.Feed-Back-Geben        

Im ersten Schritt eines guten Feed-Back-Prozesses, ist es notwendig die Bereitschaft des Gesprächspartners einzuholen.

Hilfreich: Möchtest Du zu Deinem Vortrag ein Feed-Back von mir haben?

Wenig hilfreich: Jetzt hör´ mir mal zu, ich werde Dir jetzt mal sagen was ich von Deinem Vortrag halte!


2.Feed-Back-Geben

Der Feed-Back-Gebende spricht in Ich-Botschaften, wertneutral das an was er gesehen, gehört, wahrgenommen hat. Jede Form von Wertung und Interpretation kann zu einer Störung führen und die begonnene Kommunikation unterbrechen.

Hilfreich:              Ich habe gehört, dass Dein Projekt-Team aus 14 Personen bestehen soll und in den nächsten 24 Monaten an der Umsetzung des Projektes arbeiten wird. Ich habe auf den Präsentationsfolien das Organigramm gesehen, aus dem hervorgeht, dass Du als Projektleiter 3 Stellen für Bereichsleiter zu besetzen hast. (usw. )

Wenig hilfreich:  Du musst Deine Ziele dringend noch einmal überprüfen, denn Du willst mit nur 14 Leuten, diese riesen Projekt in nur 2 Jahren verwirklichen. Das ist meiner Meinung nach nicht zu schaffen. Ich finde es gut, dass Du noch 3 Bereichsleiter zu Deiner Unterstützung in das Führungsteam aufnimmst. (usw.)

 

3.Feed-Back-Geben

Der Feed-Back-Gebende sollte nur Bezug auf das konkrete situative Verhalten nehmen. Die Ausweitung des Feed-Backs auf die Persönlichkeit des Gesprächspartners ist unangebracht und wenig hilfreich.

Hilfreich:              Die Präsentation enthielt sehr viele neue Informationen.

Wenig hilfreich:                 Deine Ausführungen waren wieder einmal sehr ausführlich, das sind wir ja von Dir nicht anders gewohnt.

 

4.Feed-Back-Geben

Ein Feed-Back ist dann besonders hilfreich, wenn es in kurzen, klaren Sätzen formuliert ist und mit wenig Gesten und ausschweifenden Erklärungen vorgetragen wird. 

Hilfreich: Deine Präsentation hat mir einen guten Eindruck des neuen Projektes vermittelt.

Nicht hilfreich:  Diese wahrscheinlich gut gemeinte Power-Point-Präsentation der letzten 30 Minuten, mit mehr als 20 sehr aufwendig gestalteten und dennoch nicht sehr aussagekräftigen Folien, war eine Projektbeschreibung, die in viele informative Abschnitte unterteilt war. Auf jeden Punkt im Einzelnen noch einmal einzugehen, würde jetzt zu weit führen, dennoch möchte ich sagen, dass die Folien im Mittelteil, wo es um die Aufgabenverteilung in der zweiten Projektphase ging, sehr wichtige Informationen enthielten. Natürlich waren auch alle anderen Folien wichtig. Ganz besonders...(usw.)

 

5.Feed-Back-Geben

Eine Wertschätzung der  positiven Anteile entscheidet über das Klima eines Feed-Back-Prozesses und ermöglicht eine in der Folge evtl. notwendige Diskussion. Es ist wichtig, dass die gute Absicht gesehen und hervorgehoben wird.

Hilfreich: In Deiner Präsentation habe ich die Begeisterung für das Projekt ablesen können. Du hast uns mit sehr vielen wichtigen Informationen versorgt, die es mir ermöglichen eine Vorstellung von den Zielen und der Umsetzung des Projektes zu entwickeln.

Nicht hilfreich: In der Präsentation sind die Sachargumente durch Deine Emotionalität des Vortrags ganz untergegangen. Die vielen wichtigen Informationen kann sich niemand behalten.

Für das Feed-Back-Annehmen haben sich folgende Regeln bewährt:

1.Feed-Back-Annehmen

Im ersten Schritt ist es für den Feed-Back-Annehmenden gut, wenn er einfach zuhört. Keine Kommentare gibt, d.h. kein Feed-Back zum Feed-Back! Der Feed-Back-Empfangende sollte ganz besonders darauf achten, dass er nicht damit anfängt sich zu recht fertigen.

2.Feed-Back-Annehmen

Das Annehmen von Feed-Back bringt den größten Nutzen, wenn die innere Haltung, die Einstellung dazu stimmt.  „Ich weiß, dass mich andere objektiver sehen können als ich mich selbst! “ Aus dieser Sicht ist jedes Feed-Back ein Geschenk!

 

3.Feed-Back-Annehmen

Wenn derjenige, der Feed-Back annehmen möchte, das Feed-Back immer nur auf die jeweilige Situation und das momentane Verhalten bezieht und nicht auf seine gesamte Person, dann kann er das Feed-Back optimal für seine persönliche Weiterentwicklung nutzen.

Falsch wäre es aus einem situativen Feed-Back Rückschlüsse auf die ganze Person oder das generelle Verhalten zu ziehen.

 

4.Feed-Back-Annehmen

Die Autonomie des Feed-Back Nehmenden bleibt dann bestehen, wenn er jederzeit entscheiden kann, was er von dem Gesagten annimmt und was nicht und das Feed-Back jederzeit beenden kann.

5.Feed-Back-Annehmen

Unabhängig davon ob dem Feed-Back Annehmenden das Feed-Back inhaltlich gefallen hat oder nicht, hat er den größtmöglichen Gewinn, wenn er sich dafür bedankt und  das auch aus einer inneren Haltung der Dankbar tut. Es ist nicht selbstverständlich eine Aussage oder Meinung eines Gegenübers zu dem eigenen Verhalten zu bekommen, schon aus diesem Grund ist jedes Feed-Back ein wertvolles Geschenk.

6.Feed-Back-Annehmen

Der Feed-Back Nehmende kann sich absolut sicher sein und ist sich in der Regel darüber bewusst, dass seine Reaktion auf das ihm zur Verfügung gestellte Feed-Back, den Verlauf aller zukünftigen Feed-Back-Prozesse mit dem Feed-Back-Geber  beeinflussen wird.

 

MCC – Mosler Coaching+Consulting
Andreas R. Mosler – 04/2012

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